So. 04. Februar 2024 um 8:09

GameSir G8 Galileo im Test: Einer der besten Controller für Android und iPhone (USB-C)

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: 5 Minuten

Controller für Smartphones gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Einige sind gut doch haben die meisten weiterhin eklatante Schwächen. Bislang war der doch sehr teure Razer Kishi v2 einer meiner Favoriten, auch wenn dieser ebenfalls einige Probleme im Test offenbarte. Mobile-Gaming-Controller sind von der Bedienung her oft weit von ihren grösseren Konsolen-Verwandten entfernt. Das hat sich mit dem GameSir Galileo G8 nun entscheidend geändert!

GameSir G8 Galileo liegt unheimlich gut in der Hand – Robustes Design

Der grösstenteils aus Kunststoff bestehende Galileo G8 von GameSir bietet ein auf den ersten Blick sehr griffiges Design, dass sich auch beim Anfassen bestätigt. Die Auswuchtungen für den Grip sind ausladend genug, um das Feeling eines Xbox Controllers zu vermitteln, ohne dabei auch kleinere Hände zu vergraulen. Beim Anheben merkt man aber schon, dass der Controller nicht leicht und die Bauweise durchaus auch sehr robust ist. Im hinteren Bereich findet ihr noch zwei zusätzliche Tasten die ihr nach Belieben belegen könnt, ähnlich wie beim Gamesir G7 SE.

 

Weitere Mobile-Gaming-Controller im Test

Die innere Schiene ist ebenfalls dick und robust gefertigt und hat einen strammen Anzug beim herausziehen. Die gesamten Seiten des Einlege-Bereichs sind gummiert, genau wie die Unterlage, auf der euer Handy aufliegt. Viele andere Hersteller, beispielsweise der Turtle Beach Atom, haben nur an einigen Stellen gummierte Auflagen oder andere Hersteller bringen zusätzliche Adapter mit. Das ist beim GameSir Galileo G8 im Test nicht von Nöten. Wir haben ein iPhone 15 Pro Max eingelegt, ein OnePlus Nord 2 und auch deutlich älteres Realme 7. Alle Geräte, egal wie unterschiedlich die Kamera auch war, lagen komplett auf der Gummierung auf und damit fest im Sattel des Controllers.

 

Bedingt durch die Bauweise von Controllern mit Schienen können bei ordentlichem Verwinden schon einmal Knarzgeräusche entstehen. Das ist auch beim GameSir G8 der Fall, doch braucht ihr dafür schon ordentlichen Kraftaufwand, um diesen dazu zu bringen. Die wirklich enorm breit gestaltete Schiene entpuppt sich als äusserst stabil im Vergleich zur Konkurrenz. Jetzt kann man dem Controller allerdings ankreiden, auch deutlich grösser zu sein und damit mehr Platz in der Umhängetasche oder dem Rucksack einzunehmen. Das ist korrekt, fällt aber nicht all zu stark ins Gewicht.


Bilder: PocketPC.ch / Laser

GameSir Galileo G8 im Test: Hall-Effekt Analogsticks und Custom-Plates

Wer meine Testberichte zu den vielen anderen Controllern in unserem Magazin gelesen hat, wird immer wieder festgestellt haben, dass ich häufig etwas an den Bedienelementen auszusetzen habe. Entweder sind sie zu klein oder fühlen sich zu billig, meistens irgendwie ultra-clicky an. Das ist dem Spielgefühl oft nur bedingt zuträglich und ich habe auch immer wieder gehofft, dass ein Modell auf dem Markt auftaucht, dass dem PS5-Controller oder dem Xbox Series Gamepad nahe kommt. Das erfüllt der GameSir G8 im Test zu grossen Teilen.

 

Die Anordnung ist für die mittlere Grösse meiner Hände (Handschuhgrösse 10) schon nahe der Perfektion. Der Griff ist angenehm und er liegt sehr gut in der Hand. Die Action-Buttons haben einen befriedigenden Druck und klicken ebenfalls sanft ein, ähnlich wie beim PS5-Gamepad. Zwar federn die Trigger nicht ähnlich gut, aber dennoch völlig ausreichend.

 

Besonderes Highlight sind aber die Hall-Effekt Analogsticks. Das ist eine Technik, die mit Magneten in den Sticks arbeitet. Bewegt ihr einen Analogstick, erkennen Sensoren die Veränderung des Magnetfelds und somit auch die Bewegung des Sticks. Das ist nicht nur enorm präzise, sondern sorgt dafür, dass die Sticks keinerlei Drift aufweisen, selbst nach jahrelanger Belastung nicht. Diese Technik steckt auch im GameSir Galileo G8 und auch im Gamesir G7 SE und sie sind ein Traum in der Benutzung! Der Widerstand der Analogsticks ist wirklich gut und selbst beim Drücken auf R3 und L3, also wenn man die Controller-Sticks selbst drückt. Auch die Trigger bzw. Schultertasten R2 und L2 sind mit Hall-Effekt Sensoren ausgestattet.

 

Übrigens könnt ihr die Analogsticks auch austauschen. Dem Paket liegen drei weitere Sticks mit unterschiedlichen Köpfen bei. Dazu nehmt ihr einfach die magnetisch befestigten Kunststoffschalen ab und so braucht ihr die Sticks nur noch abziehen. Das ist eine wirklich coole Idee und macht zudem Lust auf sogenannten Custom-Plates, die das Design des Controller sogar noch verändern könnten. Hier hat sich der Hersteller richtig Gedanken gemacht und schon allein durch die magnetisch befestigten Schalen ein wirklich tolles Feature mitgeliefert.

GameSir G8 Galileo im Test
Tolles Feature! Die obere Schale ist magnetisch befestigt und lässt sich leicht entfernen. Bild: PocketPC.ch / Laser

Android-Version auch mit iPhone 15 (Pro Max) kompatibel – Ordentliche Software

Der GameSir G8 kann übrigens auch mehrere Arten von Controllern emulieren. Über den Knopf unten rechts unter dem Analogstick könnt ihr zwischen PS5 für Remote-Play (über die Sony-App), Android-Controller (Mobile Gaming) und Software-Mapping hin- und herschalten. Letzteres könnt ihr nutzen, um über die App die virtuellen Tasten von Games, die Controller nicht unterstützen, auf die physischen Tasten des GameSir G8 zu legen. Die Software dafür ist jetzt kein Meilenstein, aber sie erledigt ihre Aufgaben gut. Was ausreichend ist, doch hätte ich mir hier noch ein wenig mehr Komfort gewünscht.

 

‎GameSir
Preis: Kostenlos
GameSir
Preis: Kostenlos

 

Ein weiterer Vorteil des Galileo G8 Controllers von Gamesir ist die Kompatibilität mit dem iPhone. Allerdings natürlich nur ab dem iPhone 15, welches bekanntlich als erstes Gerät aus Cupertino mit USB-C in der gesamten Serie erhielt. Damit bleiben Interessierte mit einem iPhone 14-Modell und älter auf der Strecke, da der Hersteller keine Version mit Lightning mehr veröffentlichen muss, um fast alle aktuellen Smartphones abzudecken. Da ich privat selbst ein iPhone 13 Pro Max nutze und wohl auch noch etwas länger damit hantieren werde (ich wechsle meist erst alle vier bis sechs Jahre mein Handy), ist das für mich natürlich nun eher unangenehm, da ich den GameSir G8 privat nicht nutzen kann.

 

Unterstützt werden Smartphones mit einer Grösse von bis zu 110 mm bis 185 mm in der Höhe. Maximal 13 mm sind in der Tiefe möglich. Der Kamerabuckel darf 5 mm ebenfalls nicht überschreiten, sonst passt das Handy nicht mehr in die Halterung, da die Schiene dieses nicht mehr verkraftet. Handyhüllen gehen übrigens aber auch. Diese sollten eine Dicke von 1 mm nicht überschreiten, vor allem auch wegen des USB-C-Anschlusses.

 

Positiv hingegen ist der unten angebrachte USB-C Anschluss für das Aufladen von Handys mittels pass through, also das durchleiten des Stroms über den unteren Anschluss zum USB-C-Port im GameSir ins Handy. Auch ein 3.5 mm Stereoklinken-Anschluss steht für kabelgebundene Kopfhörer bereit. Ein Kombistecker aus Mikro und Kopfhörer kann hier also ohne Probleme verwendet werden. Ich hätte mir an dieser Stelle noch gewünscht, dass eventuell Netzwerkdaten auch noch über den Anschluss übertragen werden können, um das Handy ans Hausinternet per Kabel über den GameSir anschliessen zu können, aber das ist wirklich Kritik auf sehr hohem Niveau.

GameSir G8 Galileo im Test
Hier könnt ihr euer USB-C-Kabel zum Laden einstecken. Auch wird 3.5-mm-Kombi-Klinke unterstützt. Bild: PocketPC.ch / Laser

Fazit: So gut wie keine Kompromisse, so stelle ich mir das vor!

Selten bin ich derart begeistert von einem Stück Technik und ich bin schon ewig auf der Suche nach dem für mich persönlich besten Controller für Handys. Der GameSir Galileo G8 kommt sehr nahe an dieses Erlebnis heran. Er fühlt sich wie ein echter Konsolen-Controller an, ist haptisch auf dem Level eines PS5-Gamepads, nutzt Hall-Effekt-Analogsticks, wovon sich selbst Konsolenhersteller eine Scheibe von abschneiden können! und ist einfach enorm Robust gebaut. Er eliminiert so gut wie alle Kritikpunkte, die ich bei der Konkurrenz hatte.

 

Komplett frei von Schwächen ist der GameSir aber auch nicht, denn das perfekte Produkt ist ja schliesslich auch nur eine Fabel. So ist das D-Pad, also das Steuerkreuz, keine komplette Katastrophe, aber halt auch nicht wirklich gut und fällt deutlich im Vergleich zu den anderen Bedienelementen zurück. Die Mehrheit dürfte aber das D-Pad vermutlich erst gar nicht nutzen und somit ist es auch irgendwo ein wenig verschmerzbar. Auch die Software wirkt etwas unkomfortabel und sperrig.

 

 

Im Grunde macht der GameSir G8 Galileo im Test fast alles besser als die Konkurrenz und kostet dazu deutlich weniger. Der Razer Kishi v2 ist preislich mit einer UVP von 120 Euro bzw. SFr. einfach unglaublich teuer! Zum Vergleich: Ein PS5-Controller kostet gerade einmal die Hälfte. Der GameSir G8 ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 88.95 Euro / Schweizer Franken angesiedelt. Das ist zwar immerhin noch teurer als Controller für Konsolen, aber deutlich günstiger als viele andere Modelle in der Mobile-Gaming-Branche.

Und mit dem Couponcode NNNDEGSG8 gibt es den GameSir G8 Galileo aktuell bei Geekbuying, die uns bei diesem Testbericht mit einem Reviewgerät unterstützen, für gerade mal noch 59.- Euro bzw. SFr.!

 

Somit spreche ich dem GameSir G8 Galileo eine uneingeschränkte Empfehlung aus für alle, die wirklich intensiv auf dem Handy zocken und sich einen vernünftigen Controller wünschen. Achtet aber vor dem Kauf darauf, ob euer Handy auch in die Schiene passt.

Video: GameSir

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