Lexikon: Matter. Ein Standard, alle Smart Homes zu knechten

Ihr kennt das vielleicht auch: Es soll ein Smart Home eingerichtet werden. Staubsauger-Roboter, Lichtschalter, LED-Ketten, Steckdosen und Vorhänge, Türschlösser, TV-Geräte, Heizkörper sowie Spielekonsolen und vieles mehr sollen möglichst gut miteinander vernetzt werden, so dass etwa automatische Abläufe möglich sind. Beispielsweise: Wenn man nachhause kommt, soll die Kaffeemaschine an gehen und die Wohnung vorgeheizt werden. Oder Überwachung und Sicherheit steht im Vordergrund. Dazu gibt es seit einigen Jahren unterschiedliche Produkte und viele Lösungen von mehreren grossen und vielen kleinen Herstellern am Markt. Und schon beginnt das Haarraufen: Apple HomeKit-Geräte wollen nicht immer mit Google reden und die Alexa auf dem schicken Speaker in der Ecke kann auch nicht mit allem zusammenarbeiten, wie man das gerne hätte.
Darum wurde von mehreren Herstellern auch Matter.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Matter?
Matter ist ein offener, interoperabler Standard für das Smart Home, der darauf abzielt, die Fragmentierung und Inkompatibilität zwischen verschiedenen Geräten und Plattformen zu überwinden. Ursprünglich als Project CHIP (Connected Home over IP) gestartet, ist Matter eine branchenübergreifende Zusammenarbeit, die von führenden Unternehmen der Technologiebranche wie Apple, Google, Amazon, und weiteren unterstützt wird. Das Ziel besteht darin, eine gemeinsame Sprache zu schaffen, über die Smart-Home-Geräte kommunizieren können, unabhängig vom Hersteller oder der Plattform.

Zentrale Merkmale von Matter
Interoperabilität: Matter ermöglicht die nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten, unabhängig von ihrer Marke oder dem zugrunde liegenden Betriebssystem. Dadurch wird es für Verbraucher einfacher, verschiedene Smart-Home-Geräte miteinander zu verbinden und zu steuern.
Sicherheit: Der Standard legt einen starken Fokus auf Sicherheit und Datenschutz. Es verwendet bewährte Verschlüsselungstechnologien und Sicherheitsprotokolle, um die Integrität der Daten und die Privatsphäre der Benutzer zu gewährleisten.
Einfache Einrichtung: Matter vereinfacht die Einrichtung von Smart-Home-Geräten, indem es auf IP-basierte Konnektivität setzt. Dies ermöglicht eine Plug-and-Play-Installation, bei der Geräte automatisch erkannt und in das Netzwerk integriert werden können.
Breite Unterstützung: Durch die Zusammenarbeit vieler grosser Unternehmen und Hersteller strebt Matter danach, eine breite Palette von Geräten zu unterstützen, darunter Beleuchtungssysteme, Thermostate, smarte Türschlösser, Sicherheitskameras und mehr.
Zukunftsaussichten
Matter hat das Potenzial, das Smart Home wesentlich zugänglicher und benutzerfreundlicher zu gestalten. Indem es die Kompatibilität zwischen verschiedenen Geräten und Plattformen verbessert, könnte Matter dazu beitragen, die Barrieren für die Akzeptanz und Einführung von Smart-Home-Technologien abzubauen. Mit der fortlaufenden Unterstützung und Implementierung durch verschiedene Unternehmen wird Matter voraussichtlich einen bedeutenden Einfluss auf die Zukunft des vernetzten Zuhauses haben.
Daran wirken über 250 Unternehmen aus den Bereichen Hardware, Software, Dienstleistungen, IoT und Smart Home mit – darunter auch Apple, IKEA, Google, Bosch, Huawei, ASSA Abloy, NXP, Philips, Amazon und viele mehr.
Fazit
Als offener Standard strebt Matter danach, die Fragmentierung im Bereich des Smart Homes zu überwinden und eine einheitliche Sprache für vernetzte Geräte zu etablieren. Mit seiner Fokussierung auf Interoperabilität, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit hat Matter das Potenzial, die Art und Weise zu verändern, wie wir mit unseren vernetzten Geräten im Alltag interagieren.
Quelle: Connectivity Standards Alliance
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.