Review: Dreame R10 Pro kabelloser Staubsauger im Test

Staubsaugerroboter sind toll, keine Frage. Manchmal aber braucht man dennoch ein Gerät, dass von Hand bedient wird, etwa um Sofa oder Autositze zu reinigen oder auch, um ein kleines Missgeschick aufzuputzen, für dass der Roboter einfach zu lange bräuchte. Und manche Menschen wollen auch lieber ohne Roboter putzen.
Wir haben uns den Dreame R10 Pro Cordless Stick Staubsauger angeschaut.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang des Dreame R10 Pro Staubsaugers
Im Karton mit dem Dreame R10 Pro kommt allerlei Zubehör und einem austauschbaren Akku. Auch das unterscheidet Den R10 Pro schon vom R10, dass mehr Bürstenaufsätze dabei sind. Neben einer Multifloor-Bürste mit weichen zu eine V zulaufenden, spiralförmig angeordneten Motorbürsten auf der horizontalen Rotationsachse sowie zwei LED an der Vorderseite ist ein weicher, ebenfalls motorisierter Softrollen-Bürstenkopf enthalten. Zudem finden wir hier eine Kombinationsbürste, die ausgefahren werden kann sowie eine flexible Fugendüse und eine kleine motorisierte Rotationsbürste für Polstermöbel. Ausserdem ist ein Rohr mit dabei, auf dass alle Aufsätze sowie Bürsten passen und das diese um etwa 67.5 cm verlängert. So kann man bequem im Stehen putzen.
Daneben finden wir im Lieferumfang ein Ladegerät in Form eines Steckernetzteils, eine Wandhalterung für den Staubsauger sowie Montagematerial in Form von zwei Schrauben und zwei Dübeln sowie ein Doppelklebepad. Eine Anleitung in mehreren Sprachen, darunter auch Deutsch und Französisch, sowie eine kurze, bebilderte Reinigungsanleitung runden das Paket ab. Eine Wandhalterung für die fünf Bürsten ist nicht enthalten.

Hardware und Eigenschaften
Der Dreame R10 Pro Staubsauger ist ein klassischer, beutelloser Zyklon-Sauger, der vornehmlich in Schwarz und Dunkelgrau gehalten ist. Die knapp 4.2 kg des R10 Pro verteilen sich auf alle Komponenten des Sets, so dass man meist weniger als 2 kg in der Hand hält. Der Schmutzbehälter fasst 0.6 Liter und ist nach unten aufklappbar.
Der bürstenlose Motor des R10 Pro von Dreame schafft mit bis zu 120’000 Umdrehungen pro Minute und einer Nennleistung von 425 Watt eine Saugkraft von bis zu 150 AW. AW steht für AirWatt und ist eine von der us-amerikanischen Firma AMETEK erdachte Einheit ohne jegliche Standardisierung oder offizielle Anerkennung. Definiert als Luftdurchfluss (Kubikfuss pro Minute) x Unterdruck (Zoll Wassersäule) / 8.5 soll gibt so das Verhältnis von Saugkraft und Saugvolumen wider. Und hierin liegt auch gleich die Krux dieser Angabe. Denn je nach dem, wie beim Test die Saugöffnung gewählt wird, ändert sich das Verhältnis natürlich. Da ist die maximale Saugkraft in Form von 20’000 Pa Unterdruck schon hilfreicher.
Der austauschbare Akku des Dreame R10 Pro Staubsaugers fasst 7 x 3000 mAh, also 21’000 mAh, was laut Hersteller für bis zu 65 Minuten Saugarbeit reicht. Dieser wird unter dem Griff des Staubsaugers, hinter dem Staubbehälter, befestigt, indem das Akkupack drangeschoben und eingeklickt wird. Der Akku verfügt auf der linken Seite über drei LED als Ladestandsanzeige.
Im Griff befindet sich ein Abzug-Knopf zum Ein- und ausschalten, während auf der Rückseite ein Schiebeschalter zur Regulierung der Saugleistung in drei Stufen zu finden ist und eine Taste mit Schloss-Symbol. Diese Schloss-Taste, neben der eine kleine LED zu finden ist, lässt uns wählen, ob der Staubsauger immer nur an ist, wenn wir den Abzug betätigen, oder durch diesen Abzug eingeschaltet wird, bis wir wieder darauf drücken und ihn so wieder ausschalten. Zudem ist auf der Rückseite des Griffs die Öffnung für den Niedervoltstecker des Ladegeräts zu finden.
Der abnehmbare Staubbehälter indes hat nicht nur eine Klappe zum auskippen des eingesaugten Drecks, sondern ist auch selbst komplett abnehmbar, so dass er leicht gereinigt werden kann. Ein dreistufiges Filtersystem, das ebenfalls einfach zerlegt und gereinigt werden kann, ist hier auch enthalten.
Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud
Testeindruck zum Dreame R10 Pro
Die Verarbeitung des Geräts ist hervorragend. Alles macht einen hochwertigen Eindruck, nichts wackelt oder knarzt. Allerdings ist fast alles aus Plastik, so dass das Gerät tunlichst nicht herunterfallen sollte.
Der Dreame R10 Pro Staubsauger liegt gut in der Hand und ist denkbar einfach zu bedienen. Hinzu kommt, dass beide grossen, motorisierten Bürsten über Neig- und Schwenkgelenke verfügen, so dass man einfach und problemlos um die Ecken und Möbel der eigenen vier Wände kommt.
Multifloor-Bürste
Bei der beleuchteten Multifloor-Bürste, deren Nennleistung mit 40 W zu Buche schlägt, kann die horizontale Motor-Walze zur Reinigung herausgenommen werden. Weil die Borsten darauf spiralförmig zur Mitte hin zusammenlaufen, wird der Schmutz vor der Bürste, deren Einlass durch einen Schiebemechanismus in der Höhe nochmals um 10 mm vergrössert werden kann, zuverlässig und schnell zur Saugöffnung transportiert. Die zwei weissen, hellen LED an der Vorderseite der Mehrflächenbürste zeigen einem gerade auf Hartböden gut, wo noch Staub und Schmutz zu finden ist.
Weiche Hartbodenbürste
Die weiche Hartbodenbürste indes kommt aus ohne LED-Beleuchtung aus und bringt auch eine Nennleistung von 40 Watt. Im asiatischen Markt hat Dreame Tech diese jedoch mit LED ausgestattet und nicht die Multifloor-Bürste. Warum das so ist, wollten wir vom Hersteller wissen. Man sagte uns, dass Dreames Marktanalyse ergeben hat, dass in Europa vor allem Teppichböden verbreitet seinen, während in Asien Hartböden den Markt dominieren würden. Darum hätte man die am häufigsten eingesetzte Bürstenart mit Beleuchtung ausgestattet. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt.
So oder so sind beide grossen Motorbürsten des Dreame R10 Pro Staubsaugers tadellos und praktisch zum Putzen unterschiedlichster Bodentypen und Verschmutzungen. Nur trocken sollte der Untergrund und Dreck sein, da die Filter sonst Schaden nehmen können.
Im Test saugte sie recht problemlos Sand, Staub, trockene Haferflocken und Streusplitt ein. Allerdings ist erst auf der dritten Saugkraftstufe der Sog stark genug, um schwere Partikel wie die kleinen Steinchen auch durch die Klappe vor dem Staubbehälter zu befördern. Sonst fallen Sie einfach wieder durch das Saugrohr zurück, wenn man das Gerät ausschaltet.
Auf hartem Untergrund ist der R10 Pro am besten einzusetzen, egal mit welcher der beiden grossen Bürsten, doch auch auf Teppichen, Läufern und Fussmatten kann der handliche Staubsauger ganz gut arbeiten. Durch die rotierenden Bürsten werden Staub und Sand aber auch Haare zuverlässig entfernt. Mit dem handelsüblichen kabelgebundenen Staubsauger ist zwar wohl noch etwas mehr möglich, weil hier auch mehr Saugkraft insgesamt zu Verfügung steht. Doch das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.
Mini-Bürste
Die ebenfalls motorisierte Mini-Bürste bringt 20 W auf die Leistungs-Wage und kommt mit einem transparenten, neigbaren Schlitten daher, um Staub und Verschmutzung aus Polstermöbeln zu entfernen. Das klappt soweit auch sehr gut, vor allem weil die V-Bürsten aus Silikongummi hier sich so schnell drehen, dass die Möbel schonend aber effizient durchgewalkt werden. Das Ledersofa sollte man davon aber wohl besser verschonen.
Flexible Fugendüse
Die flexible Fugendüse des R10 Pro lässt sich ausziehen und hat einen flexiblen Rüssel, der die Düse von 30 cm auf 43 cm verlängert. Das ist besonders praktisch für Sofakanten oder schwer zugängliche Stellen, beispielsweise hinter der Heizung.
Kombinationsbürste
Die Kombinationsbürste ist auch ausfahrbar, wobei sich hier nur die Bürstenspitze hinter einer Nase versteckt wird, mit der beispielsweise empfindllichere Polster auch gesaugt werden können. Sind die Borsten ausgefahren, ist der Aufsatz indes auch geeignet, etwa Tastaturen zu reinigen.
Wandhalterung
Was beim Dreame R10 Pro Handstaubsauger enttäuscht, ist jedoch die Halterung. Nicht nur kann das ganze Zubehör, immerhin fünf Bürsten und ein nicht einfahrbares Rohr, nicht zusammen an die Wand gehängt werden. Der Staubsauger wird vielmehr von einem simplen, U-förmigen Teil mit Gummibacken am Akkupack festgehalten und muss darum mit Saugrohr und einem der drei Bürstenaufsätze auf den Boden gestellt werden. Sonst würde der Staubsauger womöglich aus der Halterung herausfallen. Beachtet man dies jedoch bei der Montage, wählt also die Höhe auch entsprechend, klappt das Ganze erstaunlich gut und er fällt nicht um.
Dann muss aber noch das Ladegerät von Hand eingesteckt werden. Die Halterung hat keine Ladekontakte und der Staubsauger hat auch nur einen Ladeanschluss an der Rückseite des Griffs. Das ist unnötig umständlich. Wenigstens verbraucht das Steckernetzteil keinen Strom mehr wenn der Akku des Dreame R10 Pro voll geladen ist. Dafür benötigt er etwa 4 Stunden.
Akkulaufzeit
Der Hersteller gibt eine Laufzeit von 65 Minuten an. Damit könnte man schon gut eine Wohnung saugen. Leider zeigt sich, dass dies höchstens auf der niedrigsten Saugstufe und ohne rotierenden Bürstenaufsatz der Fall ist. Mit der Multifloorbürste oder der weichen Hartbodenbürste indes ist der Akku nach knapp 45 Minuten am Ende seiner Ladekapazität. Für mal zwischendurch Saugen oder das Auto putzen reicht das aber wohl. Je nach dem, wie viel Schmutz die Kinder auf und unter den den Sitzen hinterlassen haben natürlich.
Preis und Fazit
Der Dreame R10 Pro kabellose Handstaubsauger ist beim Hersteller für 299 SFr. bzw. Euro zu bekommen. Er ist nur in Schwarz erhältlich, denn das weisse Modell, der R10 ohne Pro, kommt mit einem weniger saugstarken Motor, weniger Akkukapazität und Laufzeit sowie ohne Softroller-Bürste daher.
Insgesamt ist macht der Dreame R10 Pro eine gute Figur, um mal zwischendurch zu Saugen. Für den regulären Hausputz ist er einfach nicht stark genug und hält auch nicht lange genug durch. Als Ergänzung zum Staubsaugerroboter oder fürs Auto ist der R10 Pro von Dreame jedoch ein gutes Produkt mit viel Zubehör. Schade nur, dass dafür keine Aufbewahrungsmöglichkeit zum Lieferumfang gehört. Bei dem Preis wäre das durchaus anzunehmen.
Video: Dreame Tech
Natürlich ist auch der Dreame R10 Pro im Amazon Prime Day Sale. Für nur 229,99 Euro bzw. SFr. gibt es ihn heute und morgen zu kaufen.