Das Bundeskartellamt hat gegen den Online-Bezahldienst PayPal Ermittlungen wegen des Verdachts auf missbräuchliche Geschäftspraktiken eingeleitet. Laut den Ermittlern soll das Unternehmen bestimmte Vertragsklauseln verwendet haben, die es Händlern unmöglich machen, günstigere Zahlungsbedingungen bei Konkurrenten einzuführen.

Ermittlungen gegen PayPal in Deutschland durch Bundeskartellamt

Diese Klauseln sollen Händler dazu verpflichtet haben, PayPal als einzige Zahlungsoption anzubieten und so die Wettbewerbssituation beeinträchtigt haben. Das Bundeskartellamt geht davon aus, dass diese Praxis dazu beigetragen hat, dass PayPal eine marktbeherrschende Stellung auf dem Markt für Online-Bezahlverfahren erlangen konnte.

Das Verfahren ist aktuell im Gange und ein Urteil ist noch nicht gefallen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen PayPal sehr wahrscheinlich hohe Strafen und Auflagen. Einige Analysen gehen bereits davon aus, dass dies zu einer Öffnung des Marktes führen und andere Anbieter die Chance erhalten könnten, sich zu etablieren. Das bleibt allerdings aktuell noch reine Spekulation. PayPal kommt als App auf einer Vielzahl von Smartphones, auch für mobiles Bezahlen zum Einsatz. Apps sind Verfügbar für Google Android und Apple-Geräte.

Es ist bekannt, dass PayPal nicht nur in Deutschland eine sehr starke Marktposition hat, und die Ermittlungen das Bundeskartellamts aus Bonn zeigen, dass die Behörden die Praktiken des Bezahldienst genau unter die Lupe nehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln könnte, aber es ist sicher, dass die Ergebnisse des Verfahrens für den Wettbewerb und die Nutzerinnen und Nutzer von grosser Bedeutung sein werden.

PayPal hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass man stets im Interesse der Händler und Kunden handle. Laut eigener Aussage sei das Unternehmen überrascht von der Entscheidung des Bundeskartellamts und werde sich voll und ganz der Untersuchung stellen.

Quelle: Tagesschau