Sa. 26. März 2022 um 12:37

Review: Nuki Smart Lock 3.0 mit Power Pack und Bridge im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 10 Minuten

Smart Homes sind im Vormarsch. Nuki spielt seit Jahren eine wichtige Rolle, denn das Unternehmen aus Österreich baut Smart Locks, die mit herkömmlichen Türschlössern kompatibel sind. Wir haben das neue Smart Lock 3.0 von Nuki sowie die dazugehörige Nuki Bridge getestet. Ebenfalls im Test ist der neue Nuki Door Sensor und das Nuki Power Pack.

Lieferumfang des Nuki Lock 3.0

Im Lieferumfang sind eine Kurzanleitung sowie der Installationsleitfaden, vier vorab eingelegten Alkali-Batterien in der Grösse AA, zwei Adapterplatten für Türschlösser aus stabilem Kunststoff sowie ein kleiner Inbusschlüssel. Diesen benötigt man, um die Montageplatte A mit den drei darin verbauten Madenschrauben an einem innenseitig überstehenden Schliesszylinder zu befestigen.

 


Nuki Smart Lock 3.0
Nuki Smart Lock 3.0. Alles dabei. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Hardware und Eigenschaften

Das Nuki Smart Lock 3.0 ist neu in der Farbe Weiss erhältlich und 110 x 60 x 60 mm gross. Es wiegt 460 Gramm und funkt via Bluetooth 5.0.

Es besteht aus einem weissen, rechteckigen Kunststoffblock mit einem zylinderförmigen Mitteilteil, der eine kreisförmige Taste mit LED-Ring beherbergt. Der HomeKit Code ist nun auf einem Sticker auf der Rückseite des Nuki Smart Locks zu finden. Ebenfalls sind vier handelsübliche AA-Batterien eingelegt, so dass man direkt starten kann.

Vergleich mit dem Vorgängermodell

Nachdem das Nuki Smart Lock gleich gross und nur 10 Gramm schwerer als das Vorgängermodell ist, bietet sich ein direkter Vergleich der beiden Geräten an. Denn es unterscheidet sich nicht nur in der Farbgebung.

 

Soweit fällt zunächst im Vergleich zum älteren Nuki Smart Lock 2.0 und auch der ersten Generation Nuki Smart Lock auf, dass die Adapterplatten nicht mehr aus Metall gefertigt sind. Ansonsten funktionieren sie identisch und werden mit einem stabilen 3M-Klebepad an der Tür befestigt oder eben festgeklemmt. Dazu muss gegebenfalls der Beschlag abgebaut werden, was aber meist nur eine handvoll Schrauben betrifft.

 

Weiter ist das Nuki Smart Lock 3.0 nicht mehr mit einem kleinen Permanentmagnet mit angebrachtem Doppelklebeband ausgestattet, wie das Smart Lock 2.0 noch. Um eine offene oder angelehnte Tür zu erkennen braucht man den Nuki Door Sensor, doch dazu gleich mehr.

 

Im Inneren hat sich noch mehr getan, denn das Nuki Smart Lock 3.0 kann nunmehr von Haus aus mit Apple HomeKit kommunizieren und benötigt dazu nicht unbedingt die Nuki Bridge. Zudem ist der Motor stärker und kann Schlüssel in Europrofil Doppelzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion (NGF) drehen. Eine Not- und Gefahrenfunktion bedeutet, dass man den Schlüssel von innen stecken lassen und trotzdem von aussen noch auf- und zusperren kann. Klar ist das wichtig, denn sollte das Nuki Smart Lock 3.0 aus irgend einem Grund ausfallen oder der Zugang zur App nicht mehr funktionieren, möchte man ja nicht gänzlich ausgesperrt sein.

 

Auch Schweizer Rundprofilzylinder mit Prioritätsfunktion, UK Ovalzylinder mit Emergency Function und Knaufzylinder sind mit dem Nuki Smart Lock 3.0 bedienbar.

 

Die Batterien werden in einem extra Fach an der Unterseite eingelegt, dass zudem den Zugang zum Entsperr-Hebel frei gibt. Mit dieser gelben Taste kann man das Nuki Smart Lock von der Montageplatte abnehmen. Wenn keine Batterien im Fach sind, ist es nicht immer ganz einfach, dieses zu entnehmen, da es ohne deren Gewicht nach dem entriegeln nicht einfach nach unten fällt. Aber in der Regel sind ja Batterien im Smart Lock eingelegt.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

 

Die Batterien sollen für mindestens Monate bei acht Sperrvorgängen pro Tag durchhalten. Damit man also nicht pro Jahr zwölf AA-Batterien verbrauchen muss, gibt es neu das Nuki Power Pack.

Nuki Power Pack

Das Nuki Power Pack, dass bislang vornehmlich mit dem Nuki Smart Lock 3.0 Pro geliefert wird, ersetzt das lästige Batterienwechseln. Mit einer Kapazität von 2.500 mAh reicht das Power Pack dem Nuki Smart Lock 3.0 für bis zu acht Monate Laufzeit.

Nuki Power Pack
Das Nuki Power Pack. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

 

Lieferumfang und Eigenschaften des Nuki Power Packs

Der Nickel-Metallhydrid-Akkumulator (NiMH) mit 12 Wh wird über ein mitgeliefertes, kurzes USB-Type-C Kabel mit Strom versorgt. Es ist nur 1 cm höher als der standardmässige Batteriehalter und weil der USB-C-Anschluss an der Unterseite zur linken angebracht ist, kann das Power Pack sogar im eingesteckten Zustand geladen werden. Eingesteckt schliesst das Power Pack bündig mit dem Nuki Smart Lock 3.0 ab. Darum ist es auch ebenfalls in dezentem Weiss gehalten und fällt kaum auf.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Nuki Door Sensor

Der Nuki Door Sensor ersetzt den bisherigen kleinen Permanentmagneten des Nuki Smart Lock 2.0 und dient dazu, dem smarten Schloss etwas über den Zustand der Tür zu verraten. Anstatt der fixen Montage unmittelbar neben dem Smart Lock kann der als optionales Zubehör erhältliche Door Sensor nun deutlich flexibler und auch weniger störanfällig montiert werden.

Nuki Door Sensor
Nuki Door Sensor. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Der neue Nuki Door Sensor verspricht wesentliche Verbesserungen im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem einfachen Magneten. Klar, auch dieser Sensor besteht im wesentlichen aus einem Permanentmagneten und einem Hall-Sensoren, doch der Door Sensor ist nun in einem eigenen Gehäuse angebracht und mit einer eigenen Stromversorgung versehen.

Hardware und Eigenschaften des Nuki Door Sensors.

Beim Kauf eines Nuki Smart Lock 3.0 Pro, dass neben dem mitgelieferten Power Pack dank eines eingebauten WLAN-Moduls auf die Nuki Bridge verzichtet, auch in zwei Farbvarianten daher kommt (Schwarz und Weiss mit silbernem Zylinder), gibt es ab April dieses Jahres den Nuki Door Sensor kostenlos dazu.

 

Der Sensor selbst ist 40x 21 x 19 mm gross und wiegt knapp 7 Gramm. Das magnetische Gegenstück ist 19 x 19 x 7 mm gross und wiegt knapp 3 Gramm. Beide sind mittels von Haus aus angebrachtem 3M-Doppelklebe-Pad flexibel am Türrahmen sowie an der Tür zu befestigen.

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

 

Durch die Montage des Nuki Door Sensors führt die Nuki App, denn der Door Sensor verbindet sich mit dem Nuki Smart Lock 3.0 per Bluetooth. Darum sind auch die älteren Nuki Smart Locks nicht kompatibel zum neuen Türsensoren.

 

Der Nuki Door Sensor verfügt zudem über eine Manipulationserkennung durch den Sicherheitssensor. Damit zeigt die App an, ob der Sensor manipuliert wurde oder ob er nicht mehr an der Tür fixiert ist. Der Sensor wird mit einer Lithium-Batterie im eher ungewöhnlichen 1/2 AA-Format geliefert. Wie lange diese den Sensor mit Strom versorgt, ist nicht angegeben.

Nuki Bridge

Die Nuki Bridge unterscheidet sich nicht zu den Vorgängermodellen, ausser durch die Farbgebung. Neu ist die Nuki Bridge in dezentem weiss erhältlich.

Nuki Bridge
Schlicht in Weiss. Die Nuki Bridge. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Das kleine Gerät in Form eines Steckernetzteils besitzt weiterhin nur eine runde Taste in der Mitte der Frontseite, durch die das Gerät gekoppelt wird. Die Nuki Bridge ist 60 x 60 x 50 mm gross und wiegt knapp 120 Gramm. Geliefert wird es lediglich mit einer Kurzanleitung.

 

In der unmittelbaren Nähe von ca. 5 Meter zum Nuki Smart Lock 3.0 installiert rundet die Bridge das Smart Lock ab, indem es sich zu diesem per Bluetooth 5.0 verbindet und gleichzeitig per WLAN im 2.4 GHz Frequenzband zum Internet eine Verbindung herstellt.

 

So kann nicht nur immer ein Protokoll über die bisherigen Schliess- und Öffnungsvorgänge eingesehen werden. Es eröffnet auch die Möglichkeit, die bis zu 200 User Accounts, die man in der App anlegen und veralten kann, unabhängig vom eigenen Smart Phone zu benutzen und zu teilen.

Zudem ist die Smart Home-Integration in Google Home, Amazon Alexa und weitere Dienste und Smart Home Clouds damit möglich. Weiter gibt es es mit web.nuki.io nunmehr einen web service, über den das Smart Lock 3.0 direkt bedient, verwaltet und gesteuert werden kann.

 

Bilder: PocketPC.ch / Jeanrenaud

 

So kann man die Familie, Gäste, Babysitter oder andere vorübergehend, wiederkehrend, zeitlich begrenzt oder permanent berechtigen, die eigenen Nuki-Schlösser zu bedienen. Oder aber man kann von unterwegs immer der Status der smarten Tür überprüfen und auch direkt benachrichtigt werden, wenn etwas passiert. In Verbindung mit dem Nuki Door Sensor beispielsweise kann man so informiert werden, dass die Tür offen steht oder dass sie nur angelehnt ist. so ist die Nuki Bridge auch besonders hilfreich für Ferienhäuser, da man so keine Schlüssel ausgeben und verwalten muss, sondern einfach den Zugang per App regelt. Zusammen mit dem Nuki Keypad, dem outdoor-geeigneten Zahlenfeld mit Batteriebetrieb, kann man sogar auf die App verzichten und einfache Nummern-Codes verteilen. Das Keypad funktioniert sowohl mit der zweiten als auch mit der neuen dritten Generation des Nuki Smart Lock, ebenso wie die Nuki Bridge.

 

Ohne Nuki Bridge kann zwar das Nuki Smart Lock 3.0 bereits mit Apple Home Kit sprechen. Es benutzt dazu die Bluetooth-Funktion eines Apple TV oder Apple iPads, das als HomeKit Gateway fungiert, allerdings sind die Funktionen eingeschränkter. Apple iOS-Geräte können die Tür dann nur auf- und zusperren und sehen eben jenen Status.

Funktionen und Betrieb des Nuki Smart Lock 3.0

Das Nuki Smart Lock 3.0 ist mittels kostenloser App schnell eingerichtet. Sie ist für Google Android und Apple iOS erhältlich sowie in der Huawei AppGallery verfügbar.

 

‎Nuki Smart Lock
Preis: Kostenlos
Nuki Smart Lock
Preis: Kostenlos

 

Mit dem Nuki 3.0 Smart Lock lässt sich die Tür zuverlässig auf- und zuschliessen, per App oder eben durch druck auf die mittig im Zylinder angebrachte Taste. Zudem kann man die Tür öffnen, indem das Smart Lock den Schlüssel so weit dreht, dass die Türfalle betätigt wird und so die Tür einen Spalt auf geht. Mittels Lock’n’Go kann man die Tür beim Verlassen der Wohnung manuell und mit Auto Lock automatisch verriegeln lassen. Zudem kann man die App zur Zeitsteuerung und Verwaltung von bis zu 200 Useraccounts, Auto Unlocking und dem Nuki Club benutzen. Im Nuki Club erhält man zusätzliche Vergünstigungen.

Weiter kann in der App Nuki Web freigeschaltet werden, mit dem im lokalen Netzwerk auf das Webinterface des Nuki Smart Lock 3.0 zugegriffen werden kann. Auch der Developer-Modus von Nuki, mit dem man Zugriff auf die API erhält, ist hier verfügbar.

Testeindruck zum Nuki Smart Lock 3.0

Das Nuki Smart Lock 3.0 macht wie die Vorgängermodelle aus Österreich einen sehr guten Eindruck. Tadellos verarbeitet und hochwertig gefertigt sieht es in purem Weiss auch einfach schick aus. Die Einrichtung erfolgt problemlos wie bisher und ist an handelsüblichen Wohnungs- und Haustüren kein grosses Hexenwerk, ein ZAG reicht. Aber Spass beiseite: Das Smart Lock ist wirklich schnell installiert und per App verbunden. Die Nuki Bridge daneben eingesteckt erlaubt die Fernbedienung und remote Überwachung des smarten Türschlosses von überall auf der Welt.

 

Die Schliessmechanik funktioniert einwandfrei und zuverlässig. Der Schlüssel im Schloss wird problemlos gedreht und kann auch, je nach Tür mehrere Umdrehungen machen, um so alle Riegel und Haken zu sperren. Dabei macht die Mechanik im Nuki Smart Lock 3.0 immer noch ein gut hörbares Geräusch und kann so, gerade auf langen Fluren, sehr laut wirken. Da der Schliessvorgang weiterhin zwischen ca. drei und sechs Sekunden braucht, kann das schon mal negativ auffallen. Ist man daran jedoch mal gewöhnt, stört es schnell gar nicht mehr.

 

Auch das Power Pack und der Door Sensor sind gut verarbeitet und machen einen durchdachten und tadellosen Eindruck. Gerade der neue Door Sensor ist im Vergleich zum alten System deutlich zuverlässiger und präziser geworden. Wohl auch, weil der Sensor nun exakt ausgerichtet werden kann und nicht mehr ungefähr neben dem Smart Lock zu liegen kommt.

Preis und Fazit

Das neue Nuki Smart Lock 3.0 gibt es für 149,- Euro bzw. SFr. im Nuki Store auf Amazon oder direkt beim Hersteller Nuki. Gerade beim Kauf direkt über den Herstellershop sind auch die Möglichkeiten, einen smartes Schloss für den Schweizer Rundzylinder oder den UK Ovalzylinder zu kaufen, gegeben. Damit ist das Nuki Smart Lock 3.0 im Vergleich zum Vorgängermodell um stolze 80,- Euro bzw. SFr. billiger geworden. Eine Seltenheit heutzutage! Die Nuki Bridge gibt es weiterhin für 99,- Euro bzw. SFr. und der Nuki Door Sensor kostet 39.- SFr. bzw. Euro. Das Nuki Power Pack ist für 49,- Euro bzw. SFr, separat erhältlich. Natürlich sind die ebenfalls weiterhin kompatiblen Nuki Fob als Bluetooth-Fernbedienung für 39,- Euro bzw. SFr. und das Nuki Keypad für 79,- Euro bzw. SFr. auch noch separat erhältlich.

Um bei Nuki direkt zu bestellen, empfiehlt es sich, zuvor dem kostenlosen Nuki Club beizutreten, um Versandkosten zu sparen.

 

 

Insgesamt ist das Nuki Smart Lock 3.0 eine sehr gelungene Evolution im Vergleich zum Vorgängermodell. Dass das Gerät nun komplett in dezentem Weiss erhältlich ist, ist nett, aber nicht unbedingt notwendig. Eine gute Batterie- bzw. Akkulaufzeit und zuverlässige Schliessmechanik, weiterhin umfangreiche Funktionen und die Smart Home-Anbindung mittels Bluetooth an Apple HomeKit runden das Smart Lock gelungen ab. Mit der WLAN-Erweiterung per Nuki Bridge oder aber dem Griff zum mit 269,- Euro bzw. SFr. etwas teureren Nuki Smart Lock 3.0 Pro bekommt das smarte Türschloss auch den Fernzugriff und die Einbindung abseits des Apple-Universums spendiert. Das Nuki Smart Lock 3.0 Pro gibt es für die Bestandskundschaft derzeit noch für 249,- Euro bzw. SFr. plus kostenlosem Nuki Door Sensor, wobei sich die Lieferung aufgrund der pandemiebedingen Chip-Engpässe auf April 2022 verschoben hat.

 

Der neue Türsensor namens Nuki Door Sensor funktioniert nun endlich einwandfrei und meldet zuverlässig, ob die Tür offen, geschlossen oder nur angelehnt ist, so dass der Zustand des Smart Lock 3.0 gesperrt oder geöffnet viel sinnvoller eingeordnet werden kann. Denn eine offenstehende Tür zu verriegeln ist ja nicht immer so gewollt.

 

Das Nuki Power Pack wiederum ist eine äussert sinnvolle Ergänzung zum Nuki Smart Lock und macht dem Batterieverbrauch endlich ein Ende. Statt zwölf Alkali-Zellen pro Jahr kann man so mit nicht mal zwei Akkuladungen das Nuki Smart Lock 3.0 zuverlässig mit Strom versorgen. Der Kaufpreis sollte sich schnell amortisieren.

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