Mo. 09. März 2020 um 7:21

Gibt es im App-Zeitalter noch einen Platz für Browserspiele?

von Inga Lohmeyer 0 Kommentare
Lesedauer: 2 Minuten

Heutzutage gibt es gefühlt für alles eine App. Ob Shoppen oder Musikhören, Urlaubsbuchung oder Social Media – wozu noch Adressen in den Browser eintippen, wenn ein Klick auf das App-Logo reicht? Einige Beobachter und Beobachterinnen haben sogar schon vorausgesagt, dass Apps das herkömmliche Internet eines Tages ganz ersetzen könnten. Aber wie so oft gilt: Totgesagte leben länger. Klassischen Webseiten sind nach wie vor beliebt und werden immer aufwendiger gestaltet. Es scheint, als sei die Welt gross genug für beide Formen der Content-Präsentation. Aber woran liegt das eigentlich? Warum entscheiden sich Gamer immer noch dafür, manche Spiele im Browser aufzurufen anstatt sie zu installieren? Dieser Artikel versucht einige Antworten.


Apps

Grössere Flexibilität

Handy, Tablet, Macbook und Arbeits-PC: Neben der einen oder anderen Konsole gehört das heutzutage zur Technik-Ausstattung vieler Gamer. Selbst wenn für jedes dieser Geräte eine App verfügbar ist, bedeutet die mehrfache Installation einen zusätzlichen Aufwand. Und auch bei der Synchronisation kann es Probleme geben. Daher setzen viele Spieleschmieden noch immer auf den Browser. Online-Rollenspiele wie The Third Age oder League of Angels III können so plattformübergreifend gespielt werden. Und auch Casino-Spiele für Mobilgeräte wie Live Blackjack oder Roulette sind auf diese Weise nicht an eine Plattform gebunden. Wer auf einem neuen Gerät spielen möchte, muss sich lediglich mit seinem Nutzerkonto anmelden. Kontostand und Spielfortschritt werden automatisch übernommen. Einfacher könnte es kaum sein.

Schlechte Bedingungen für App-Developer

Browser-Spiele haben aber nicht nur für die Nutzer und Nutzerinnen handfeste Vorteile. Auch die Developer schneiden dabei oft deutlich besser ab. Denn was viele Gamer nicht wissen: Die Konditionen im App Store und im Play Store sind für die App-Entwickler und -Entwicklerinnen nicht gerade vorteilhaft. Die Betreiber nutzen ihre Marktmacht aus, um bis zu 30 % aller Umsätze für sich zu reklamieren. Und dabei geht es nicht nur um den Kaufpreis der Apps, sondern auch um alle In-App-Käufe. Da bleibt für kleine Studios nicht viel übrig. Zudem müssen sie sich auch noch den Regeln der Store-Betreiber unterwerfen, die jederzeit willkürlich geändert werden können. Bei Browser-Spielen sind die Spieleschmieden deutlich unabhängiger. Mobile Gamer sollten also darüber nachdenken, ob sie nicht lieber Browserspiele nutzen und so die Arbeit der Entwicklerstudios unterstützen.

Browser punkten bei Gelegenheitsnutzern

Viele Smartphones quellen mittlerweile vor ungenutzten Apps über. Das macht nicht nur die Menüs unübersichtlich, sondern raubt auch Prozessorleistung und wertvollen Speicherplatz. Und jetzt soll jedes Mal, wenn ein neues Spiel ausprobiert wird, eine weitere App hinzukommen? Das sehen viele nicht ein. Vor allem Spiele, die nur gelegentlich genutzt werden, müssen nicht ständig auf dem Startbildschirm präsent sein. Auch hier verschaffen Browser-Games Abhilfe. Mit einem Lesezeichen im Browser sind sie ebenso schnell auf Abruf wie eine installierte Anwendung. Wenn gerade kein Bedarf besteht, stören sie aber nicht. Der Startbildschirm ist aufgeräumter, der Akku hält länger und auch wegen der Privatsphäre müssen wir uns weniger Gedanken machen. Da ist es fast ein Wunder, dass überhaupt noch Apps installiert werden. Das lohnt sich höchstens, wenn ein Spiel wirklich täglich genutzt wird. Browser-Fans müssen sich also keine Sorgen machen: Auch in Sachen Gaming erfreut sich das klassische Internet bester Gesundheit.

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