Sa. 04. Oktober 2025 um 8:00

Review: SwitchBot Doorbell smarte Videotürklingel im Test

von Yves Jeanrenaud 0 Kommentare
Lesedauer: 5 Minuten

Smarte Türklingeln mit Videofunktion sind seit längerem aus Smart Homes nicht mehr weg zu denken. Sie ermöglichen es, nicht nur zu sehen, wer gerade vor der Tür steht, sondern auch etwa den Bereich vor dem Haus oder der Wohnung einfach zu überwachen und sorgen so für mehr Sicherheit. Wir haben uns die Smart video Doorbell von SwitchBot angesehen, die nicht nur ein eigenes 4.3 Zoll-Display mit bringt, sondern auch ohne monatliches Abo und Cloud-Zwang daher kommt – dank lokaler Speichermöglichkeit 

Lieferumfang der SwitchBot Smart Video Doorbell

Im Karton mit der smarten Viedotürklingel finden wir nicht nur die Kamera und der Monitor enthalten sondern auch Handbücher in sechs Sprachen, darunter auch auf Deutsch, Französisch und Italienisch. Neben Bohrschablonen und 3M-Doppelklebepads zur Befestigung ist auch Montagematerial in Form von Dübeln und Schrauben. Zudem sind Montagerahmen vorhanden und zwei Anstellwinkel für den Kamerateil, wenn man diesen neben der Tür befestigen möchte.

Ein kurzes USB-C-Kabel zum Aufladen der Videotürklingel von SwitchBot ist ebenfalls mit dabei.

Hardware und Eigenschaften

Die SwitchBot Videotürklingel besteht aus zwei Teilen: Einem Monitor und der akkubetriebenen Türklingel selbst.

Türklingel

Die Videotürklingel ist einem silbernen ABS-Gehäuse von 131 x 65 x 30 mm verbaut und wiegt knapp 202 Gramm. Das Gehäuse ist nach Schutzklasse IP65 gegen Wasser und Staub gefeilt und UV-beständig Beschichtet. Es verfärbt sich also nicht so schnell oder wird gar porös.

 

Zur Stromversorgung dienen 5 V mit 2 A, wobei alternativ auch der vorhandenen Klingeldraht genutzt werden kann. Dann entfällt das Aufladen des 5000 mAh starken Akkus per USB-C-Kabel gänzlich und zudem kann der handelsübliche Türgong weiter benutzt werden. Die Doorbell ist für Umbeungstemperaturen von -20 °C bis 45 °C ausgelegt.


SwitchBot Doorbell
SwitchBot Doorbell. Bild: PocketPC.ch / Jeanrenaud

Das Objektiv der SwitchBot Smart Video Doorbell bietet ein Sichtfeld von 165 Grad diagonal, 135 Grad horizontal und 79.5 Grad vertikal. Hinter der Kameralinse ist ein 2K. Sie bietet ein UHD-Video mit einer Auflösung von 2304 x 1296 Pixel im Seitenverhältnis 16:9 an und streamt mit dem weitverbreiteten Protokoll RTSP. Damit kann die Matter-kompatible Videokamera auch zu vielen anderen Smart Home Produkten streamen und etwa mit der Starling Home Hub Google zu Apple HomeKit Bridge direkt ins Apple HomeKit eingebunden werden. Dazu wird allerdings nicht Threads, sondern WLAN im 2.4 GHz-Frequenzband genutzt sowie Bluetooth LE 5.0.

 

Auf der Vorderseite ist der schwarze Objektivbereich zu finden sowie Lautsprecher und Mikrofon oberhalb der Klingeltaste, die mit einem grauen Glockenpiktogramm gekennzeichnet ist. Weiter sind hier ein PIR-Sensor mit 7.5 Metern Reichweiter und 130 Grad Erkennungswinkelsowie einem Sichtfeld von 160 Grad verbaut. Auch ein Helligkeitssensor sowie eine LED-Anzeigenleuchte, 940 nm Infrarotstrahler und ein LED-Weisslicht als Spotlight sind für die Nachtsicht vorhanden.

 

Zwischen Kameraoptik und Klingeltaste ist über dem Lautsprecher ein Lesegerät für NFC verbaut, womit etwa ein SwitchBot SmartLock direkt gesteuert werden kann. Auf der Unterseite ist unter einer Gummiabdeckung der USB-C-Ladeanschluss und eine Ladeanzeige zu finden. Die Rückseite birgt den Reset-Taster und den Netzschalter unter einer Gummiabdeckung sowie den Stromanschluss in der Gestalt von zwei Schraubanschlüssen für den handelsüblichen Klingeldraht. Optional kann auch von SwitchBot ein Solarpanel erworben werden, was die autonome Stromversorgung der Videotürklinel ermöglicht.

 

Auf der rechten Seite ist der Auswerfmechanismus zu finden, der mit einem festen Draht oder einem SIM-Karten-Slot-Öffnungswerkzeug bedient werden muss.

Monitor

Das weisse Gehäuse des Monitors misst 125 x 129 x 29 mm, wiegt 325 Gramm und kommt mit einem drei Meter langen Netzkabel. Das verbaute 4.3 Zoll LCD löst leider mit nur 482 x 242 Pixel in 16:9 auf und kommuniziert, wie die Kamera auch, per WLAN im 2.4-GHz-Frequenzband sowie mittels BTLE 5.0. Unterhalb des 4.3 Zoll grossen Displays ist eine Status-LED neben vier physischen Tasten zu finden. Diese dienen zum Aufwecken des Monitors, zum Abspielen, Auflegen und um das Menü aufzurufen.

 

Darunter sind zwei grosse Tasten mit Telefonhöhr-Symbolen zu sehen, die zum Rufen und zum Auflegen dienen. So wird die SwitchBot Doorbell smarte Videotelefonklingel zur Gegensprechanlage. Man muss also nicht warten, bis jemand vor der Tür auf den Klingelknopf gedrückt hat, sondern kann auch selbst aktiv werden.

Bilder: PocketPC.ch /Jeanenaud

 

Auf der rechten Seite ist der Lautsprecher zu finden und linksseitig der microSD-Speicherkarten-Slot und der Reset-Taster. Speicherkarten können hier für die lokale, datenschutzkonforme Aufzeichnung von Bild und Ton mit einer Kapazität von bis zu 512 GB eingesteckt werden. Im Lieferumfang enthalten und von Haus aus eingelegt ist eine mit 4 GB Speicherplatz.

 

Die Rückseite birgt eine Abdeckung und eine Montagestütze. Mit dieser ausklappbaren Stütze kann der Monitor bequem auf einem Tisch aufgestellt und angewinkelt werden. Unter der Abdeckung sind zwei Schraubanschlüsse für die Stromversorgung an Stelle des Klingeltraffos zu finden, so dass auch der Videoklingel-Teil direkt darüber versorgt werden kann.

 

Das Netztkabel ist nach unten ausgeführt und quasi fest installiert. Unter der abzuschraubenden Abdeckung kann das Netztkabel abgehängt und entfernt werden. Einfacher ist jedoch der Anschluss über die handelsübliche Steckdose. Da das Monitorgerät bis zu 10 Meter entfernt von der Videoklingel montiert werden kann, ist es meist kein Problem, einen geeigneten Ort mit Steckdose dafür zu finden. Zudem wird das Video ja auch an das Smart Phone und in das Smart Home-System übertragen. Der Monitor ist praktisch nur ein Extra.

Testeindruck

Die SwitchBot Smart Video Doorbell macht einen hochwertigen und robusten Eindruck. Mit dem verbauten Akku ist die Videoklingel nicht gerade leicht, wird aber ja per grossflächigem Klebepad oder direkt mit Schrauben an Wand oder Tür befestigt. Auch der Monitor sieht gut aus. Nichts wackelt oder knarzt. Alles passt.

 

Die verbaute Kamera liefert tolle, hochaufgelöste Bilder in 2K, die auch bei Nacht und vollkommener Dunkelheit dank des Infrarot-Strahlers gut aussehen, wenngleich dann nur in Schwarzweiss. Mit dem zusätzlichen, hellen LED-Weissstrahler sind aber auch Vollfarbbilder mitten in der Nacht möglich, allerdings nur bis zu etwa sieben Meter weit. Das ist für diene Videotürklingel allerdings vollkommen ausreichend. Schliesslich soll sie nicht den ganzen Vorgarten überwachen sondern lediglich den Bereich vor der Tür selbst.

 

Die Installation erfolgt, wie soll es auch anders sein, per SwitchBot App, die kostenlos für iOS und Android zur Verfügung steht.

‎SwitchBot
Preis: Kostenlos+
SwitchBot
Preis: Kostenlos

 

Sobald der Videoklingel von SwitchBot in der App eingerichtet wurde, lässt sie sich ohne zusätzliches Zubehör oder einen Hub direkt über das heimische WLAN nutzen. Auch Matter funktioniert, entsprechenden Matter-fähigen Router, Hub oder Apple TV vorausgesetzt, problemlos. So ist ebenfalls die Einbindung ins Smart Home tadellos möglich. IFTTT, Amazon Alexa und Google Home werden auf Anhieb unterstützt und liefern die Videobilder, Ton und Benachrichtigungen von der smarten Türklingel entsprechend weiter. So zeigt der Google Nest Hub 2 oder auch ein Apple TV direkt an, wenn jemand die Türklingel drückt oder, wenn in der App so eingestellt, eine Bewegung im Türbereich erkannt wurde.

Wer etwas technisches Geschick mit bringt, kann den RTSP-Stream der Kamera auch problemlos in bestehende Videoüberachungs-Systeme im Haus einbinden. Für den Starling Hub ist das etwa eine Option, sollte man kein Matter für das Apple HomeKit Smart Home benutzen wollen oder können.

Video: SwitchBot

 

Auch der Ton ist durchaus als gut zu bezeichnen. Man versteht die Person vor der Haustür gut durch das Mikrofon und wird ebenso passabel bis gut gehört. Das gilt sowohl über das mitgelieferte Monitor-Gerät als auch via SwitchBot App auf dem Smartphone.

Die App erlaubt es auch, synthetische Sprachnachrichten abzuspielen, so etwa “Danke für Ihren Besuch. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht.”

 

Wer die NFC-Lesefunktion der Türklingel nutzt, kann auf das Keypad für das SwitchBot Smart Lock verzichten und so direkt per NFC die Haus- oder Wohnungstür entsperren lassen.

Preis und Fazit

Die SwitchBot Doorbell smarte Videotürklingel mit Monitor und Matter-Unterstützung kostet beim Hersteller 159,99 Euro bzw. SFr., wobei mit dem Couponcode OPOP15 bis zum 7. Oktober 2025 nochmal 15 Prozent Rabatt gewährt werden. Die Kombination mit passendem Solarpanel für die Videotürklingel gibt es für 205,98 Euro bzw. SFr., aber da die Stromversorgung auch bequem per Klingeldraht erfolgen kann, ist das wohl nicht für viele Menschen so interessant.

 

Auf Amazon ist die SwitchBot Videotürklingel für das Smart Home mit 30 Euro bzw. SFr. Rabatt nochmals billiger zu haben.

 

 

Alles in Allem zeigt SwitchBot mit der Matter-fähigen Videotürklingel, dass sie ihr Metier verstehen und eine gute, hochauflösende und vielseitige Kamera-Türklingel mit Monitor und Smart Home-Integration entwickelten. Dank Akku und Klingeldraht-Anschluss kann die Videoklingel einfach bestehende, herkömmliche Klingeltaster ersetzen und ist unabhängig vom Strom und vielseitig einsetzbar.

 

Dass das LCD des Monitors so dermassen grob auflöst, ist nicht weiter schlimm, da die Videoaufzeichnungen auf der lokalen microSD-Karte von bis zu 512 GB Kapazität sowie in der optionalen Cloud mit den vollen 2K von 2304 x 1296 Pixel gespeichert und auch in der App so angezeigt werden. Auch der RTSP-Stream für das bestehende Smart Home, den Nest Hub, Alexa oder Apple TV zeigen die Videos in hoher Auflösung an.

 

Wer also nach einer Videotürklingel für das Smart Home sucht, ist mit der Doorbell von SwitchBot sehr gut bedient.

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